Digitale Transformation: warum der Mensch eine zentrale Rolle spielt
Veröffentlicht am: 15.12.2022
Lesedauer
ca. 3 Minuten
Die digitale Transformation ist nicht nur eine flüchtige Modeerscheinung, sondern das neue Normal. Durch die Entwicklung neuer Technologien entstehen für Unternehmen verschiedenste Möglichkeiten, ihre Geschäftsprozesse und Produkte zu verbessern und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dieser Prozess kann für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung darstellen, vor allem für diejenigen, die in eher konservativen Branchen tätig sind. Die erfolgreiche Transformation findet jedoch nicht nur auf technologischer Ebene statt, sondern hängt massgeblich von der Einbindung von und der Ausrichtung nach den Menschen ab, die mit den Technologien interagieren.
Die digitale Transformation kann als fundamentaler Wandel einer gesamten Organisation durch die Etablierung neuer Technologien auf Basis der Digitalisierung und des Internets gesehen werden. Dieser Wandel kann in allen Bereichen in und um eine Organisation stattfinden, die sich aufgrund der Digitalisierung verändern können, z.B. Prozesse, Kundensegmente und -verhalten, Produkte oder Technologien.
Dieser Beitrag beleuchtet daher die digitale Transformation mit speziellem Fokus auf den Faktor Mensch und erläutert, warum dieser eine zentrale Rolle spielt.
Pflegen Sie eine Kultur, die eine digitale Transformation unterstützt
Bei der digitalen Transformation geht es darum, die Art und Weise, wie ein Unternehmen arbeitet, zu verändern. Dazu müssen einige grundlegende Änderungen vorgenommen werden. Das ist leichter gesagt als getan, wenn es keine Unterstützung von oben gibt. Deshalb ist es wichtig, dass die Unternehmensleitung den Mitarbeitenden die richtigen Signale sendet, dass sie sich dem Wandel verpflichtet fühlt und bereit ist, alles zu tun, was nötig ist, um ihn zu verwirklichen. Es gibt hierfür allerdings kein Patentrezept, das in allen Fällen funktioniert. Jedes Unternehmen hat seine eigene, einzigartige Kultur, die eben auch beeinflusst, wie erfolgreich die digitale Transformation sein wird. Einer der wichtigsten Punkte bei der Veränderung der Unternehmenskultur ist es, die Mitarbeitenden dafür zu gewinnen, den Wandel mitzutragen. Dies gelingt am besten, indem man dafür sorgt, dass jeder versteht, warum die Veränderung überhaupt notwendig ist. Die Mitarbeitenden sind viel eher dazu bereit, sich zu verändern, wenn sie erkennen, dass die Veränderung ihren Arbeitsalltag erleichtert.
Zum Autor
Der Autor Benedikt Fuchs hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen von der Fraunhofer Austria Research GmbH in Wien das Reifegrad-Modell «Digital Starter» entwickelt, um die Digitalisierung von Organisationen zu analysieren, operationalisieren und zu bewerten. Auf der Grundlage dieses Modells führt die SQS ein Assessment durch, das es Organisationen ermöglicht, ihre digitale Leistungsfähigkeit zu bestimmen und zu verbessern sowie gegenüber Dritten nachzuweisen.
Ermutigen Sie die Mitarbeitenden zur Teilnahme an dem Prozess
Ist es gelungen, die Mitarbeitenden für die Veränderung zu begeistern, sollten sie so früh wie möglich aktiv in den Transformationsprozess einbezogen werden. Hierfür ist es entscheidend, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jede bzw. jeder wahrgenommen fühlt und seine Vorschläge einbringen kann. Die Mitarbeitenden sollen ermutigt werden, ihre Gedanken und Ideen mitzuteilen, damit sie besser verstehen, was benötigt wird und wie sich ihre Arbeit in den Gesamtprozess einfügt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Lösungen so umgesetzt werden, dass sie wirklich etwas bewirken.
Entwickeln Sie ein Schulungsprogramm für digitale Kompetenzen
Führt man in seinem Unternehmen einen Wandel herbei, kommt man häufig zur Erkenntnis, dass einige Mitarbeitende mit Veränderungen besser umgehen können als andere. Deshalb ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Mitarbeitende, die mit der neuen Arbeitsweise schlechter zurechtkommen, ihre Arbeit trotzdem effektiv erledigen können und entsprechende Kompetenzen vermittelt bekommen, die für das erfolgreiche Bestreiten des Arbeitsalltags erforderlich sind. Ein wesentliches Element hierfür ist ein Schulungsprogramm für die Ausbildung digitaler Kompetenzen. Dieses sollte für alle Mitarbeitenden zugänglich sein und an die Bedürfnisse jedes Einzelnen angepasst werden. Auf diese Weise können die Kenntnisse der Belegschaft laufend und zielgerichtet verbessert werden.
Die Bedeutung datengestützter Entscheidungsfindung
Im Zuge der digitalen Transformation ist es empfehlenswert, dem Thema datengestützte Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle zuzuweisen. Da immer mehr Daten in digitaler Form generiert und ausgetauscht werden, gibt es auch immer komplexere Lösungsräume und damit verbundene Entscheidungsprozesse, die ein Mensch allein selten bewältigen kann. Gleichzeitig ist es mit sich verändernden Kundenanforderungen und sich verändernden Richtlinien für Unternehmen wichtiger denn je, nachzuweisen, dass sie Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und Fakten treffen. Lösungen datengestützter Entscheidungsfindung helfen an dieser Stelle dabei, die wesentlichen Informationen zu identifizieren und Empfehlungen für Problemstellungen zu formulieren. Massgeblich unterstützt werden Unternehmen bei diesen Prozessen durch Enterprise Content Management (ECM) und Dokumentenmanagementsysteme (DMS) in Verbindung mit Business Intelligence (BI-) Lösungen.
Sorgen Sie von Anfang an für Transparenz in Ihrem Unternehmen
Einer der Hauptunterschiede zwischen Unternehmen, die bei der digitalen Transformation erfolgreich sind und solchen, die es nicht sind, ist die Transparenz. Aus diesem Grund sollte das Unternehmen mit maximaler Transparenz arbeiten. Dies gilt sowohl für die interne Kommunikation über alle Hierarchieebenen hinweg als auch für die Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden. Es sollte sichergestellt werden, dass das Unternehmen über ein klares Wertegerüst und einen Verhaltenskodex verfügt. Darüber hinaus ist ein offener und ehrlicher Umgang mit der Kundschaft entscheidend, wenn es um Probleme, Beschwerden und andere Fragen geht. Durch eine klare Kommunikation nach innen und aussen wird sichergestellt, dass Veränderungen frühzeitig vermittelt und verstanden werden.
Fazit
Die digitale Transformation ist mehr als nur ein Schlagwort. Es handelt sich um einen umfassenden Wandel, der sich vollzieht. Das kann eine Herausforderung sein, aber auch eine Chance für Unternehmen, sich zu verändern und besser zu werden. Bei der digitalen Transformation geht es darum, die Art und Weise, wie eine Organisation arbeitet, durch die zielgerichtete Nutzung innovativer Technologien zu verbessern und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasant verändernden Welt zu sichern. Binden Sie die Menschen aktiv in den Transformationsprozess ein und sorgen Sie dafür, dass neue Technologien die Mitarbeitenden sinnvoll unterstützen können. Dies wird den Übergang reibungsloser gestalten und den Unternehmen helfen, mit der digitalen Transformation erfolgreich zu sein.
Take-outs
- Keine Transformation ohne entsprechende Kultur
- Integrieren Sie Ihre Mitarbeitenden von Beginn weg in den Transformations-Prozess
- Schaffen Sie Transparenz
- Digitalisierung wird durch Werte getrieben und gestützt
- Geduld und Hartnäckigkeit: Digitalisierung geschieht nicht über Nacht
Unser Newsletter bringt relevante und interessante Inhalte zu Ihnen
Möchten Sie informiert werden, wenn wir einen neuen Beitrag aufschalten? Dann abonnieren Sie unseren SQS-Blog-Newsletter. Sie können sich jederzeit wieder abmelden.